Häufig gestellte Fragen zum Studium "Psychologie"

1. Was brauche ich um Psychologie studieren zu können?

Für ein Studium der Psychologie (Bachelor mit folgendem Master) an einer Universität benötigt man Abitur, das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife.  Man kann auch an Fachhochschulen Psychologie studieren. In den Niederlanden nennt sich das dann z.B. Angewandte Psychologie. Die Arbeitsfelder sind unterschiedlich. Man muss sich vorher klarmachen, was möchte ich später arbeiten.  Willst du Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen, dann musst du an einer Uni studieren. Du fängst an mit dem Direktstudium Psychotherapie. Willst du in einer Personalabteilung in einem großen Unternehmen arbeiten, dann kann ein Fachhochschulstudium Psychologie reichen.

Leider ist die Durchlässigkeit – Wechsel von Fachhochschulen an Unis in Deutschland - sehr gering. Die Studienplätze an allen Unis in Deutschland sind aber auch beschränkt, nicht jeder Bewerber bekommt einen Platz! In den Niederlanden gibt es die Durchlässigkeit, aber dort haben sie ein Psychologie, kein Psychotherapiestudium.

2. Wie hoch ist der Numerus Clausus für Psychologie?

Je nach Uni lag die Auswahlgrenze zum letzten Wintersemester (2021) bei bis zu 1,6 (Koblenz-Landau). Aber die Unis verteilen nach verschiedensten Regeln, so wird an den Baden-Würtembergischen Unis jetzt auch ein sog. Stav-Test-Ergebnis eingerechnet, damit kann man also auch mit etwas schlechterem Abischnitt noch seine Zulassungschancen erhöhen. Wieder andere Unis rechnen die Noten in bestimmten Oberstufenfächern mit ein, selten auch eine Berufsausbildung. Das Ganze ist leider sehr sehr komplex. Zudem gibt es die Möglichkeit an den meisten Unis, auch über Wartezeit – Zeit nach dem Abi gerechnet in Halbjahren = Wartesemester – einen Platz zu erhalten. Da braucht es meist mindestens 7 Wartesemester, allerdings ohne die Gewähr, dass man dann auch reinkommt. Der Abischnitt kann als nachgeschaltetes Kriterium benützt werden.  

3. Kann man mit 2,0 Abitur Psychologie studieren?

Mit einem 2,0er Abitur muss man sich unbedingt nach Alternativen umsehen, also z.B. Studium an einer Privatuni in Deutschland oder auch Studium im Ausland!

4. Wie schwer ist es Psychologie zu studieren?

Schwierigkeit ist ja eine relative Größe. Aber vielleicht auch auf Grund der hohen Auswahlgrenzen für die Bewerber brechen nur ca. 10% der Studierenden ihr Bachelorstudium ab. Was aber viele im Studium verwundert, ist der Anteil an Mathe, genauer gesagt an Statistik, da müssen sich doch viele Studierende durchkämpfen. Liegt wohl daran, dass in der Psychologie als Wissenschaft (= Wissen schaffen) statistische Verfahren zur Auswertung von Studien sehr wichtig sind.

5. Wie viele brechen das Psychologie-Studium ab?

Ungefähr jeder zehnte bricht ein Psychologie-Studium ab.

6. Wie lange dauert es, bis man Psychologe ist?

Für die volle Berufsqualifikation (Psychologe/Psychologin) braucht man in Deutschland zunächst ein Bachelor-Studium (polyvalenter Bachelor Psychologie), das dauert 6 Semester. Danach spezialisiert man sich in einem Masterstudium, dauert noch mal 4 Semester. In mindestens 5 Jahren ist man also am Ziel bzw. kann als Psychologe arbeiten. Das muss man aber unterscheiden von der Tätigkeit als Psychologischer Psychotherapeut, da muss man nach dem Studium noch eine entsprechende Weiterbildung machen.

7. Ist Psychologe ein guter Beruf?

Bezüglich der Berufsaussichten sowie des zu erwartenden Gehaltes sind Psychologen sicherlich gut aufgestellt. Aber es gibt sehr viele verschiedene Bereiche, in denen Psychologen nach dem Studium tätig werden können und in denen die Berufsaussichten sowie das zu erwartende Gehalt sich stark unterscheiden können. Die Grundlage dafür legt man im Prinzip erst im Masterstudium, wo man sich spezialisiert.

8. Wie viel Mathe braucht man für Psychologie?

Freud, Fromm, Psychoanalyse und Psychotherapie – das sind nur kleine Bereiche im Studium. Wichtig im Bachelorstudium ist, dass man die Grundlagen erlernt. Also die naturwissenschaftlichen Grundlagen (z.B. Biologie ist hier wichtig). Sowie die Forschungsmethoden, hier ist vor allem die Statistik als Gebiet der Mathematik herauszuheben. Statistik ist wohl weniger das Anwenden von Formeln sondern hat viel mit mathematischem Verständnis zu tun. Man sollte mit Mathe nicht unbedingt „auf Kriegsfuß stehen“, wenn man ein Psychologie-Studium beginnt. Aber letztlich gibt es für jeden unbeliebtere Fächer im Studium, durch die man sich durcharbeiten muss.

9. Wie schwer ist Mathe im Psychologie-Studium?

Statistik hat man ja nur – falls überhaupt – in überschaubarem Umfang in der Oberstufe. Da muss also von den meisten Studierenden alles neu gelernt werden. Aber bei Statistik geht es nicht um die Anwendung von Formeln oder das Auswendig-Lernen. Hier ist schon etwas mathematisches Grundverständnis gefragt. Notfalls muss man sich durch den Prüfungsstoff „durchpeitschen“ und sich mit auch knapp bestandenen Prüfungen zufriedengeben.

10. In welchen Fächern muss man gut sein, um Psychologe zu werden?

Im Prinzip vermittelt jedes Studium die grundlegenden Kenntnisse des Faches, also ist eigentlich kein Vorwissen nötig. Vorwissen kann aber im Studium helfen: z.B. Biologie in der Oberstufe, um die naturwissenschaftlichen Grundlagen zu verstehen; z.B. Mathe mit nicht zu schlechten Noten, um die wissenschaftlichen Methoden nachvollziehen zu können; z.B. Englisch, weil viel Fachliteratur auf Englisch verfasst ist.

11. Wie viel kostet ein Psychologie-Studium in Deutschland?

An staatlichen Universitäten (es gibt circa 50 in D) gibt es keine Studiengebühren. An Privatunis liegen die Gebühren für ein Psychologie-Studium bei 23.000-60.000 Euro.

12. Wie viel verdient man als Psychologe in einer eigenen Praxis?

Das ist von den verschiedensten Faktoren abhängig (Steuerklasse, Anzahl der Patienten etc.). Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Psychologen liegt derzeit im Bundesland NRW bei 54.720 Euro Bruttolohn pro Jahr. Selbständige Psychologen können davon aber erheblich nach oben oder unten abweichen.

13. Was kann man mit einem Psychologie-Studium anfangen?

Die möglichen Berufsfelder sind sehr sehr vielfältig. Natürlich kann man in Kliniken oder Psychotherapeutischen Praxen arbeiten, aber auch im Personalwesen größerer Firmen. Kann Organisationen beraten, im Arbeits- und Gesundheitsschutz arbeiten, im pädagogisch-psychologischen Bereich, als Schulpsychologe…